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Haltung

Auerochsen sind widerstandsfähig gegen Kälte und Hitze. Sie leben das ganze Jahr über im Freien. Bei Temperaturen unter -25 ° C haben auch acht Wochen alte Kälber keinerlei Unbehagen gezeigt. Bei hochsommerlichen Temperaturen von mehr als 30 ° C liegt die Auerochsenherde in der prallen Sonne und nimmt die Energie auf, auch wenn schattige Flächen zur Verfügung stehen.

Voraussetzung für diese Anpassungsfähigkeit ist, daß die Kälber im Freien geboren werden und dort den jahreszeitlichen Veränderungen ausgesetzt sind. In Versuchsbetrieben sind auch bei Minustemperaturen Kälber im Freien geboren und haben sich prächtig entwickelt. Die Tiere sind widerstandsfähig gegen Krankheiten sowie Witterungseinflüsse und deshalb besonders für den Einsatz in der Landschaftspflege geeignet. Auerochsen entwickeln in der kalten Jahreszeit ein besonders dichtes Unterfell, das so stark isoliert, dass Neuschnee auf dem Fell nicht abschmilzt.

Die Wildrinder werden ganzjährig auf einer Stand- weide im Freien gehalten. Stiere, Kühe und Kälber bilden eine Herde und können so ihre Rivalitäten austragen und die Rangordnung bestimmen. Ein normaler Elektro-Weidezaun ist für die ruhigen und ausgeglichenen Tiere ausreichend, sofern Herden-Struktur, Fläche und Futterangebot den Ansprüchen der Tiere entsprechen.

Seit längerer Zeit wird das Elektrozaun-System PATURA angeboten, das sich für die Wildrinderhaltung besonders gut eignet. Mit dünnen, im Abstand von ca. 8 m stehenden selbstisolierenden Hartholzpfählen werden je nach Lage zwei bis drei stromführende Drähte als Absperrung verwendet. Dieses System ist kostengünstig, schnell aufzustellen, aufgrund fehlender Isolatoren äußerst pflegeleicht und integriert sich besonders gut in die Landschaft.

Für den Beginn sollte eine Fläche von mindestens 3-5 ha zur Verfügung stehen. Damit sich die Tiere wohl fühlen, ist mit einem Mindestbesatz von einem Stier und zwei Kühen zu beginnen. Je kleiner die Herde ist, desto größer soll die Weidefläche pro erwachsenem Tier sein. Die Standweide sollte natürliche Unterstandsmöglichkeiten und einen Windschutz aufweisen. Als Windschutz eignet sich jeder Jungwald oder Mischwald. Als Unterstand haben sich freistehende Fichten oder Tannen besonders bewährt, da diese im Winter die Jungtiere und Kälber bei starkem Schneefall schützen. Ein künstlicher Unterstand oder Stall ist zu vermeiden. Erfahrungsgemäß entstehen dadurch Komplikationen, weil sich die Tiere aus Bequemlichkeit dann öfter in diesen Bereichen aufhalten und Parasiten, sowie andere Krankheitserreger vermehrt auftreten.